Es war einfach nicht der Tag der THC´ler an diesem Sonntag in Sennelager. Als die Mannschaftsaufstellungen für den Spieltag feststanden war Teammanager Andy Blair guter Dinge, dass hier und heute in dem so wichtigen Spiel um den Klassenerhalt etwas gehen könnte. Anders als BW Aachen am Freitag musste Sennelager nämlich auf seine Topleute verzichten und trat mit Position 9-14 ihrer Meldeliste plus Doppelspezialist David Pel gegen unsere Mannschaft an. Der THC reiste tags zuvor mit derselben Besetzung an, die in Aachen gut mitgehalten hatte und verstärkte sich ob der Wichtigkeit des Spieles sogar noch mit Yannick Vandenbulcke.
In der 1. Einzelrunde versuchten Carli, Baretto und de Schepper die ersten Punkte für den THC zu holen. Carli, voller Selbstvertrauen aufgrund seines Sieges am Freitag, startete wie die Feuerwehr gegen seinen deutschen Gegner Benedikt Henning, der vor der Saison auch beim THC im Gespräch war. Fehlerfrei und mit seiner dominanten Vorhand agierend sicherte sich Carli den 1. Satz mit 6:0. Auch im 2. Satz war Carli anfangs der bessere Spieler, konnte sich die bietenden Chancen aber nicht nutzen und ließ seinen stark kämpfenden Gegner wieder ins Spiel kommen. Als Carli den 2. Satz im Tiebreak verlor und der Matchtiebreak anstand ahnten die mitgereisten THC´ler schon Böses. Carli behielt diesmal aber die Nerven und holte mit 11:9 den Punkt für den THC. Diego Baretto musste an Position 4 gegen den US Amerikaner Alfredo Perez ran. Nachdem Baretto im 1. Satz lautstark mit seinem Spiel haderte kämpfte er sich ebenso lautstark im 2. Satz wieder zurück. Bei einer 5:3 Führung gingen alle von einem Satzausgleich aus, doch der an dem Tag emotional und spielerisch ausgeglichenere US Boy drehte den Satz noch im Tiebreak zum Punktgewinn für Sennelager. Nun lag es an Kenny de Schepper gegen seinen belgischen Kontrahenten Julien Cagnina die THC´ler mit einer Führung in die 2. Einzelrunde gehen zu lassen. Leider erfüllte sich dieser Wunsch nicht. De Schepper hatte mit den aufgrund der kühleren Temperaturen langsameren Plätze zu hadern und kam mit seinem Aufschlag nicht so durch wie sonst. Trotz einer Leistungssteigerung im 2. Satz stand es am Ende 6:2 und 7:5 und somit 2:1 für Sennelager.
Nun war es an Sanchez-Izquierdo, Hamou und Vandenbulcke dieses Defizit aufzuholen. Vandenbulcke erwischte gegen seinen französischen Kontrahenten Lucas Bouquet einen schlechten Start und lag schnell 1:5 hinten. Anschließend kam er besser ins Match auch wenn er den 1. Satz mit 4:6 abgeben musste. Dieses Momentum nahm er mit in den 2. Satz und gewann diesen mit 6:2,sodass der Matchtiebreak die Entscheidung bringen musste. Der Hoffnung,dass der Fluch der Matchtiebreaks durch Carlis Sieg besiegt wurde folgte schnell Ernüchterung als dieser mit 10:3 nach Sennelager ging. Im spielerisch sicher hochklassigsten Match des Tages traf Maxime Hamou an Position 4 auf seinen französischen Landsmann Antoine Cornut-Chauvinc. Hamou war im 1. Satz die Wichtigkeit seines Matches bewusst. Leider agierte er aufgrund dessen etwas gehemmt und fand nicht die nötige Länge und Durchschlagskraft mit seiner sonst so starken Vorhand. Nachdem er seine Anfangsnervosität ablegen konnte und sein Gegner ihm durch ein paar Fehler hier und da wieder ins Match lief ging auch dieses Match in den 3. Satz. Dieser wurde zu einem Wellenbad der Gefühle. Nach einer 7:5 Führung stand sich Hamou bei 7:9 auf einmal 2 Matchbällen gegenüber. Furios kämpfend stand es wenige Minuten später 10:9 für den THC´ler. Doch zwei starke Aufschläge Cornut-Chauvinc´s und ein Doppelfehler Hamou´s später jubelte nur noch das heimische Fanlager. Wie schon am Freitag lag es nun wieder an Sanchez-Izquierdo sein Team vor einer Niederlage nach den Einzeln zu bewahren. Leider erwischte er einen schlechten Tag und konnte seine Favoritenrolle gegen Corentin Denolly nicht erfüllen.
Da anschließend auch alle 3 Doppel in Sennelager blieben schaute man in lange und verärgerte Gesichter der Spieler nach Spielschluss. Einmal mehr zeigte sich wie eng die Spiele in dieser Liga zusammenliegen und das gerade das Momentum bei Matchtiebreaks und der Heimvorteil entscheidene Faktoren sein können. Auf diesen möchte nun auch die Mannschaft bei den verbleibenden 2 Heimspielen gegen den Bremer TC und Kölner THC RW bauen. Die Chance auf den Klassenerhalt ist nach wie vor da und soll vor heimischer Kulisse genutzt werden.